In der dritten Runde der SMM setzt es für beide Lenzburger Mannschaften eine Niederlage ab. Während SCL1 ein klares 1½ - 4½ hinnehmen musste, konnte SCL2 mit 2½-3½ noch recht gut mithalten.
Der Gegner von SCL1 war Herrliberg 1. Vor gut einem Jahr hatten die Zürcher in der NLB noch mit der Verpflichtung von Wladimir Kramnik ein grosses Medieninteresse ausgelöst. Gespielt hatte Kramnik jedoch nie und Herrliberg musste die Saison nach drei Mannschafts-Forfaits in den letzten drei Runden mit dem Zwangsabstieg beenden. Gegen Lenzburg trat Herrliberg mit einem Kader an, das bezüglich Stärke ungefähr demjenjgen der Lenzburger entsprach. Punkten konnten aber nur Björn, der gegen einen ebenbürtigen Gegner remisierte, und Can-Elian der einen nominell schwächeren Gegner besiegen konnte. Ebenfalls im Team war Junior Eric Rüttimann, der einem höher eingereihten Gegner unterlag.
Lenzburg 2 kriegte es mit Riehen 1 zu tun und war gegen diesen Aufstiegskandidaten klarer Aussenseiter. An fünf der sechs Bretter sassen die Lenzburger einem deutlich höher eingreihten Gegnern (150-250 ELO) gegenüber - die Erwartung lautete entsprechend ½-5½. Dennoch schlugen sich die Lenzburger unglaublich gut und hätten um ein Haar gar noch Mannschaftspunkte geholt. Nachfolgend der Bericht von Jürg Hertli, der Lothar als Mannschaftsleiter vertrat:
Brett 6: Jacques (1695) gegen Frank Schambach (1932 ELO): Trotz -230 ELO hat ihm Jacques Paroli geboten und hatte mit dem Läuferpaar und Angriff sogar bessere Chancen, also ein wohlverdientes Remis.
Brett 1: Jürg (2017) gegen Beat Jeker (2024 ELO): Beat büsste einen Bauern ein, dafür erdrückte er Jürg im Zentrum mit einem vorgeschobenen Bauern auf e6; Jürg opferte eine Figur gegen 2 Zentrumsbauern und gewann dann zwei Leichtfiguren gegen einen Turm; das Endspiel Turm und h, g, f-Bauer (Weiss) gegen Springer und h, g, f, e, d-Bauer wurde Remis vereinbart.
Brett 2: Michael W. (1949) gegen Robert Luginbühl (2079 ELO) erreichte ein besseres Endspiel mit L und 5 Bauern gegen Springer und 5 Bauern, es ergab sich allerdings kein zwingender Gewinnweg, also Remis.
Brett 5: Peter (1739) gegen Ivo Berweger (1943 ELO) gerät allmählich immer etwas mehr unter Druck und überschritt dann kurz vor dem 36. Zug in verlorener Stellung die Zeit.
Brett 4: Michael D. (1781) gegen Matthias Balg (1956 ELO) erreichte mit Figurenopfer ein aussichtsreiches Freibauern-Endspiel und lief in unklarer – m.E. aber Gewinnstellung – in einen Konter und verlor sehr unglücklich.
Brett 3: Wie gewohnt zog Jean Claude (1856) gegen Peter Polanyi (2001 ELO) mit Schwarz ein gekonntes positionelles Spiel auf und stand „sehr klar“ auf Gewinn – doch dann folgte eine Schrecksekunde: Der Gegner droht ein praktisch undeckbares Matt gegen den in der h-Linie eingeklemmten König! J.C. bewahrte Ruhe, fand einen gangbaren Weg mittels Bauernopfer um sich zumindest eine ein-zügige Verschnaufpause zu sichern und komponierte gleichzeitig einen studienhaften Gewinn, Chapeau!!
Eine absolut bemerkenswerte Leistung des ganzen Teams: Diese 2½ Brettpunkte könnten für die Lenzburger im Kampf gegen den Abstieg noch gold wert sein.
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